1933-1945

Zeit des Nationalsozialismus

1932 erringt die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei bei den Reichstagswahlen auch in Neuhausen eine Mehrheit. Anfangs versuchte die Partei ein gutes Verhältnis zur Kirche zu demonstrieren. So marschierte die SA geschlossen mit vorangetragener Fahne in den Gottesdienst. Doch schon bald, nach Festigung der Macht der Nationalsozialisten, wurde deren wahre Gesinnung deutlich.

Bezirksposaunentag 1931

1934 verbot ein Abkommen zwischen dem nationalsozialistisch gesinnten Reichsbischof Luwig Müller und dem NSDAP-Reichsjugendführer Baldur von Schirach alle christiliche Jugendarbeit außerhalb der Kirche. In Neuhausen mußten die Gruppenleiter Karl Flad und Gotthilf Seitz ihre Gruppenstunden aufgeben. Alle Jugendlichen wurden gezwungen, in die Hitlerjugend bzw. in den Bund deutscher Mädel einzutreten. Nur der Kirche selbst stand das Recht zu, Jugendliche im christlichen Glauben zu unterweisen.

Vereinsveranstaltungen für über 18-Jährige und die Posauenarbeit konnten aufrecht erhalten bleiben. Eine Enteignung des Steuchenplatzes mit der Blockhütte wurde von der Gemeinde angekündigt, es kam aber nie soweit. Auch die Enteignung des Vereinsvermögens stand einige Zeit im Raum.

Eichenkreuzmannschaft 30er Jahre

1936 stirbt Gemeindeschwester Marie Berner. Pfarrer Karl Werner und seine Frau Anna Elise leiten danach noch eine Weile den Jungfrauenverein. Danach scheint es einige Jahre lang keinen kirchlichen Kreis mehr für Mädchen und junge Frauen zu geben.

1939 beginnt der zweite Weltkrieg. Zahlreiche Mitglieder des Jünglingsvereins müssen als Soldaten in den Krieg ziehen.

Adolf Brodbeck sen. Vorstand während des Nationalsozialismus

Ab 1941 verstärkt das nationalsozialistische Regime den Druck auf Kirchen und kirchliche Gruppen. Pfarrer werden systematisch eingezogen und an den gefährlichsten Frontabschnitten eingesetzt, Kirchenglocken werden als kriegswichtiges Material beschlagnahmt, der Druck von Bibeln und Gesangbüchern wird behindert oder unterbunden.
Erst durch die hohen Verluste und die beginnenden Niederlagen im Krieg läßt der Druck auf die Kirchen nach.

1942 übernimmt Karl Flad von Albrecht Seitz, der zum Kriegsdienst eingezogen wird, die Leitung des Posaunenchors.

Bei Kriegsende 1945 ist der Posaunenchor auf ein Quartett zusammengeschrumpft.